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35 Grad und Fußball - kann das wirklich gesund sein?
In meiner aktiven Zeit, ja, die ist schon etwas her, da wurde die Bevölkerung täglich mehrfach mit folgender angsteinflößenden Nachricht bombardiert: Die Ozonwerte sind dramatisch hoch, das Ozonloch ist riesengroß, die Menschheit ist den Sonnenstrahlen ungeschützt ausgesetzt und die Ozonwerte fressen sich in die Lunge!
Stündlich wurde gewarnt, dass man sich von 12 bis 17 Uhr bloß nicht bewegen sollte, vor allem kein Sport an der frischen Luft – mal wieder stand die Menschheit kurz vor dem Untergang… Okay, wie so oft haben wir gelernt, dass die Welt doch nicht so schnell untergeht – aber gesund waren die Ozonwerte sicherlich nicht. Wie schön, dass uns dadurch heute keine Gefahr mehr droht – oder doch?
Wenn ich mir derzeit bei 35 Grad um 15 Uhr oder früher ein Spiel anschaue, dann mache ich mir doch ein wenig Sorgen. Die Sonne brennt, eine Bullenhitze, kein Luftzug – kann das wirklich gesund sein? Ehrlich gesagt hoffe ich bei jedem Sportplatzbesuch, dass niemand plötzlich umkippt, weil die Belastung zu hoch ist – ob da eine oder zwei Trinkpausen wirklich helfen? Und bitte nicht vergessen: Wir haben immer noch Corona, viele Spieler sind/waren betroffen - wer weiß, was die Folgen auf unser Atemsystem sind? In den vergangenen Wochen hörte ich oft von Spielern: „Ich bekomme kaum Luft, meine Lunge brennt!“
Und NEIN, die Ozonwerte sind nicht immer gut! Ab einem Wert von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter wird gewarnt, weil so hohe Ozonkonzentrationen gesundheitsgefährdend sind – und dieser Wert wird oft und deutlich überschritten, spielt in den Nachrichten bloß keine oder nur noch eine kleine Rolle! Da kommt mir ein Gedanke: Was ist eigentlich aus dem ganzen Feinstaub geworden? Wochenlang Panik pur, egal, alles wieder gut, super!
Und was können zu hohe Ozonwerte bewirken? Ich habe kurz Mr. Google gefragt: Ozon kann das Lungengewebe angreifen, weshalb es zu einer eingeschränkten Lungenfunktion kommen kann. Betroffene berichten von Beklemmungsgefühlen, erschwerter Atmung, Reizung von Nase, Hals, Atemwegen und der Augen.
Was kann man ändern? Ich weiß, dass ich als Trainer einen Spieler sofort auswechseln würde, wenn ich spüre, da läuft etwas nicht rund. Ich würde jeden Spieler nicht einsetzen, der Erkältungssymptome hat. Und als Spieler würde ich noch mehr auf meinen Körper hören, wenn die Lunge brennt oder der Kreislauf Probleme macht.
Nein, dieser Text soll keine Panikmache sein – aber vielleicht sorgt er dafür, mal kurz darüber nachzudenken. Meine Bitte: Spielt nicht, wenn es euch nicht gut geht – und hört auf, wenn ihr auf dem Platz Probleme bekommt – so wichtig kann ein Fußballspiel nicht sein, dass man seine Gesundheit aufs Spiel setzt, oder?