Anzeige


So langsam aber sicher wird es grau, kalt und regnerisch – eine gruselige Zeit, leider auch für die Trainer. Konnte der Coach im Sommer locker 15-20 Spieler beim Trainer begrüßen (Grillwurst und Limo lockten), pendelt sich die Teilnehmerzahl ab Oktober zwischen 8 und 10 Kicker ein – an guten Tagen! 

Ich kann mich noch erinnern, wie oft stand ich als Trainer im Regen, die Füße nass, der Match spritzte überall hin, der Wind pfiff mir um die Ohren – und 8 Mann kickten lustlos 4 gegen 4 – sie hatten mein Mitgefühl und Mitleid. Auf dem Zettel standen 20 Mann, aber ab Mittag trudelte eine Absage nach der anderen ein. „Ich schaffe es heute nicht, weil, xxx – leider, leider, leider. Aber am Sonntag bin ich da, versprochen!“ Das waren die Abende, an denen mir immer eine Frage durch den Kopf schoss: Warum tue ich mir das hier an? Oft starrte ich sinnlos auf den trostlosen Resthaufen, der da durch den Matsch stampfte – und mir wurde eins klar: Diese 8 Spieler brauchen ich weder kritisieren oder eine Predigt halten – denn sie halten ja zur Stange. Die, die es betraf, bekam ich leider zu selten gepackt – oft auch nicht am Sonntag, denn auch da hagelte es ab 10 Uhr Absagen, da konnte man nur mit den Augen rollen.

Spätestens um 20:30 Uhr war Schluss mit Training – nass, frustriert und genervt verließen wir den Platz. Doch nach dem Duschen ging es bergauf, wenn die erste Limo floss, jemand den Grill anwarf oder die Knobelbecher gezückt wurden, dann wurde wieder gelacht. Und richtig gut war: Wir hatten eine Getränkeliste, da wurden schon mal aus Versehen Limos bei jemanden eingetragen, der leider keine Zeit zum Training hatte – und diese Schulden wurden knallhart vom Kassenwart eingesammelt! Wenn wir da saßen, spielten und lachten, dann wusste ich, warum ich mir das antue – genau für diese 8 Spieler, die immer alles gaben!